Die Kinderbuchmesse in Bologna hat sich dieses Jahr die einzigen kalten Tage zwischen zwei warmen Frühlingswochen ausgesucht. Vom 23. bis zum 27. März herrschten eisige Temperaturen, Regen und kalter Wind.
Dass das nicht nur die Laune aller beeinträchtigte, sondern auch die Geschäfte, höre ich hier und dort: von Sonne, Wärme und lauen Abenden in der Altstadt konnte man nur träumen.
Nach drei Jahren war ich das erste Mal wieder da und als erstes sind mir vor allem die vielen jungen Illustratoren aufgefallen, die brav in langen Schlangen an den Verlags-Ständen mit ihren Mappen, Taschen und ipads anstanden. Genau so brav und freundlich waren - soweit ich das sehen konnte, die Verlagsleute, die sich alles geduldig anschauten.
Es ging ruhig zu – kein Gedränge, keine Aufregungen, kein Geraune.
Als am Montag die Hans-Christian-Andersen-Preisträger verkündet werden, ist es schwer, die Namen zu erfahren. Keine Durchsage, kein Rumor.
Dienstagmittag, beim ALMA (Astrid Lindgren Memorial Award), ist die Nachricht, auch dank einer besseren PR schnell in allen Hallen:
Barbro Lindgren-Enskog, eine schwedische Kinderbuchautorin, die auch einige Bücher für erwachsene Leser geschrieben hat, hat den mit 570 000 Euro dotierten Preis bekommen. Barbro Lindgren ist 1937 geboren, hat eine Kunstschule absolviert und hat einige ihrer Bücher selber illustriert. In Wikipedia kann man nachlesen, dass „Barbro Lindgrens unvergleichlicher Stil einen großen Einfluss auf die schwedische Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart ausgeübt hat. Angesiedelt zwischen Realismus und Surrealismus ist er humorvoll und phantasievoll und ihre Bücher behandeln für Kinder wichtige Fragen, die ernst genommen und kindgerecht behandelt werden.“
Das Gastland in Bologna war in diesem Jahr Brasilien und auch der Preisträger für Illustration des Hans-Christian-Andersen-Preises, Roger Mello, kommt aus Brasilien. Geboren 1965 in Brasilia, lebt und arbeitet er heute in Rio de Janeiro. Er hat über 100 Bücher illustriert und arbeitet auch für Film und Theater.
Neben Japan finde ich persönlich die interessantesten Bücher und Bilder nach wie vor in französischen Verlagen, aber die Zeit ist viel zu kurz, alles zu sehen.
Wer genaueres und viel mehr über die größte Kinderbuchmesse der Welt lesen möchte, sei verwiesen auf den BUCHMARKT-Artikel von Susanna Wengeler oder den Bericht von Stefan Hauck im Börsenblatt.
Noch scheint am Sonntagabend die Sonne über Bologna. |
In den Palazzo Fava kam man nur mit Minuten-Tickets.... und es war dann trotzdem völlig überfüllt....
Lektorin beim Studium von Illustratoren-Arbeiten....
...für mich der schönste Messestand...
Grüffelo feiert seinen 15. Geburtstag
Einkaufen nach der Messe....
Und noch eine sehr schöne Ausstellung in der biblioteca salaborsa: La camera dei bambini: Möbel und Spielsachen von 1900-1950
Rotraut Susanne Berner am 4.4.2014
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