Dienstag, 27. Januar 2015

workshop in Jerusalem

Von Rotraut Susanne Berner

Vom 12. - 15. Januar 2015 war ich nach Jerusalem an die Bezalel Academy of Arts and Design 
vom Fachbereich Visual Communication eingeladen. 
Die Bezalel Academy liegt hoch über Jerusalem auf dem Mount Scopus oberhalb der Hebrew University (mit Blick aufs Tote Meer) und ist die größte und berühmteste Design - und Kunsthochschule im nahen Osten mit folgenden Fachbereichen: 
Bildende Kunst, Visuelle Kommunikation, Mode und Schmuckdesign, Fotografie, Keramik und Glasdesign, Industriedesign, digitale Kunst (Animation und Video/Neue Medien), Kunstgeschichte und Theorie und Architektur.
Die Studenten haben alle zwei Jahre Militärdienst hinter sich.
Interessant fand ich auch, dass fast alle nach ihrer Schulzeit als backpacker in der Welt unterwegs sind -
meistens ein ganzes Jahr lang. 

21 Studenten einer masterclass hatten sich zu meinem workshop: "Picture stories without words" angemeldet.
Diese Gruppe war bunt gemischt und wahrscheinlich habe ich am meisten von diesem schönen workshop profitiert. 
Zur Entwicklung einer kleinen Geschichte wurden aus über 100 Wörtern per Los diese fünf Begriffe ausgewählt: 
Bombe, Schlüsselloch, Baum, Hirsch und Nackte(r) mussten in der wortlosen Bilder-Geschichte vorkommen.
  
An drei sehr intensiven Arbeits-Tagen kamen 21 wunderbare und sehr unterschiedliche kleine Bilderbücher 
in Leporelloform zustande.
  


Am vierten Tag gab es dazu eine kleine Ausstellung, die von der ganzen Hochschule 
besucht wurde. 
  




Ich war außerdem aufgefordert, eine Rede im Auditiorium maximum zu halten.
Das Thema "Bilder und Emotionen", bei dem es in erster Linie um die frühe Bilderrezeption in der 
Kindheit geht, hat mich als Autorin von Bilderbüchern schon immer besonders interessiert.
Besonders neugierig waren die Studenten auf die Tollen Hefte, die ich alle (42!) im Gepäck dabei hatte. 
Über die Entstehung dieser Heftreihe, über Armin Abmeier und über die Besonderheiten ihrer Drucktechnik und Herausgabe habe ich in einer zweiten Veranstaltung erzählt.
Der Fachbereich Visual Communication war im letzten Jahr auch Gast im Bilderbuchmuseum Troisdorf mit einem workshop und einer Ausstellung: "DAS EIGENE UND DAS FREMDE" (The self and the other) 
ISRAELISCHE UND DEUTSCHE ILLUSTRATOREN ZU GAST IM MUSEUM BURG WISSEM 
Diese Ausstellung präsentierte die Ergebnisse einer vorangegangenen, ca. einjährigen Arbeitsphase, in der israelische und deutsche Teilnehmer/innen in engem Austausch miteinander gearbeitet haben.
 
Im Rahmen dieses Projektes waren 2013 zunächst fünf israelische Illustratoren in Deutschland zu Gast und haben im Bilderbuch- museum mit fünf deutschen Illustratoren und Illustratorinnen zusammen gearbeitet. Ein Gegenbesuch der deutschen Illustratoren in Israel erfolgte im Frühjahr 2014. Das Ausstellungsprojekt des Troisdorfer Bilderbuchmuseums mit Arbeiten bedeutender israelischer und deutscher Illustrator/innen entstand in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jens Thiele (Münster), der Bezalel Akademie in Jerusalem und mit Unterstützung der Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum, des Goethe-Instituts Israel und des Rotary Clubs Troisdorf sowie Vamos – Eltern-Kind- Reisen.
Zur Ausstellung erschien ein umfangreicher Katalog in deutscher, englischer und hebräischer Sprache.
Am Donnerstagmorgen war ich dann noch im Jerusalem print work-shop.
Es lohnt sich, diesen wunderbaren Ort mit Galerie und Werkstätten zu besuchen - hier ein Einblick in die website
 
Künstlerbücher

Druckfarben 

Blick vom Kirchturm der evangelischen Erlöser-Kirche in Jerusalem
Nach diesen vier arbeitsreichen Tagen habe ich noch eine Rundreise durch Israel gemacht - mit kalten Nächten und warmen Tagen, einem Badeausflug im und am Toten Meer, zwei Nächten in der Wüste, Wanderungen durch blühende Olivenhaine, in Wadis und auf Bergen.
Dank an Merav Salomon, die mich eingeladen hat und an ihre Schwester Tal, die mir als tourist-guide das Land gezeigt hat.
  
Granatäpfel auf dem Sukh, kleine Vorspeisen mit Pitabrot, Drusen am Wegesrand
 
En Gedi
 
beim Gilboa-Gebirge


 
judäische Wüste und Neot Kedumim Park

Freitag, 23. Januar 2015

Links zum Wochenende

© Geheimgesellschaft der Marie Curie 
















Ausstellung
Noch bis zum 12.4. läuft im Lindenau Museum in Altenburg die Ausstellung "Meister der Kontur und Silhouette - Moritz Engert (1892-1986)". Gezeigt werden neben Scherenschnitten auch Holzschnitte, Radierungen, Tuschezeichnungen, Aquarelle und Schattenspielfiguren aus Holz.

Zum Nachlesen
Das Interview Magazin befragte Kat Menschik über ihre Lesegewohnheiten.
Nachlesen auf Interview.de

Zum Nachhören
Sarah Illenberger über ihre ungewöhnlichen Illustrationen auf Deutschlandradio Kultur.

Zum Staunen
Das wunderbare und preisgekrönte Internet-Spiel "Das Curium-Geheimgesellschaft der Marie Curie" richtet sich vor allem an junge Mädchen, die sich für Naturwissenschaften interessieren.

Noch was Schönes
Die angeblich größte digitale Sammlung von Skizzenbüchern: The Sketchbook Project!

Montag, 19. Januar 2015

Veranstaltungstipps im Berliner Neurotitan

© Der Jude von New York, Ben Katchor






















 


Im Berliner Neurotitan läuft gerade die Ausstellung "Comics zur Lage der Welt",
mit den Comics aus Le Monde Diplomatique.
Im Januar hat das Neurotitan ein interessantes Programm an Lesungen und
Buchpräsentationen, die wir sehr empfehlen.

21.01.2015 19:00
Lesung mit Ben Katchor „Der Jude von New York“ 
im taz-cafe, Rudi-Dutschke Str. 23


23.01.2015

 19:00
„The Adventures of Sherlock Holms“
 Buchpräsentation von Sophia Martineck

24.01.2015 

16:00
Geräusche, Gedichte und Getier für Alle
Die wortwuselwelt präsentiert
digitale Poesiespiele
zum Mitmachen für Kinder ab 6 Jahren und neugierige 
Erwachsene.
Mit dem Berliner Dichter Lars-Arvid Brischke, Brigitte Krämer und Nina Pagalies

30.01.2015 

19:00
I AM THE ZOO
 Geschichten vom 
inneren Biest,
 Buchpräsentation von Nele Brönner und Monika Rinck

Freitag, 16. Januar 2015

Links zum Wochenende

©Charlie Hebdo
























Aktuell
Als Reaktion auf das Attentat auf Charlie Hebdo plant der Illustrator und HAW Professor Bernd Mölck-Tassel zusammen mit Professorin Sarah Fouquet (Paris) und Studenten eine spontane Ausstellungsaktion.

Preis
Barbara Yelin erhält den Prix Artemisia für die französische Ausgabe ihrer Graphic Novel Irmina!

Zum Nachlesen
Der Spiegel über digitale Bilderbücher und über Graphic Recording.

Veranstaltung
Am Sonntag, den 18.1. findet im Museum für Druckkunst Leipzig die 33. Leipziger Grafikbörse statt.

Interview
Sebastian Zembol, Verleger von Mixtvision auf Süddeutsche.de über Sport!

Noch was Schönes
Kraftwerk haben in der vorletzten Woche einen Konzertmarathon hingelegt.
Christoph Niemann war für das Zeit Magazin dabei!

Montag, 12. Januar 2015

Die schönsten Nashörner kommen aus Tokio

© Kazumasa Nagai
© Claude Kuhn
























Die schönsten Nashörner kommen aus Tokio
Tierplakate aus Japan und der Schweiz
Im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg werden Tierplakate von Kazumasa Nagai (Jahrgang 1929) aus Japan und Claude Kuhn (Jahrgang 1948) aus der Schweiz gezeigt. Während die Plakate von Nagai - als Siebdrucke auf offenen Papier gedruckt - als Sammlerstücke konzipiert waren, wurden Kuhns Plakate im öffentlichen Raum gezeigt. Kuhns Plakate waren Auftragsarbeiten für Ausstellungen und Veranstaltungen. Dennoch haben die Plakate beider Künstler mehr als das Sujet gemeinsam: beide Künstler schufen witzige und höchst originelle Plakate.
Eine lohnende Ausstellung, die noch bis zum 18. Januar zu sehen ist.

Freitag, 9. Januar 2015

Links zum Wochenende

Königin der Farben © Jutta Bauer
Zum Nachlesen
Die Illustratorinnen Jutta Bauer und Sabine Wilharm werden in dieser Woche 60 Jahre alt. Wir gratulieren herzlich und verweisen auf diesen schönen Artikel im Abendblatt.

Wettbewerb
Die Stiftung Buchkunst ruft zur Teilnahme beim Wettbewerb der Schönsten Bücher des Jahres 2014 auf! Ganz nebenbei: die neue schicke Website der Stiftung Buchkunst ist einen Blick wert. 

Zum Nachhören
Die besten 7 Bücher für junge Leser im Januar sind gewählt und im Deutschlandfunk nachzuhören. Darunter "Der Pilot und der kleine Prinz", über das Leben von Antoine de Saint-Exupéry, illustriert von Peter Sis, erschienen im Aladin Verlag.

Website
Kuchen, die zum Niederknien köstlich sind, gibt es im Café Maitre in Leipzig. Ein Augenschmaus ist die Patisserie-Website des Cafés, gestaltet von der Leipziger Illustratorin Yvonne Kuschel.

Noch was Schönes
Micromachines von Nicolas Ménard.

Donnerstag, 8. Januar 2015

JE SUIS CHARLIE


Mindestens 12 Menschen wurden am 7.01. beim Attentat auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris getötet. Der Spiegel über die 4 getöteten Karikaturisten: Cabu, Tignous, Charb und Wolinski.

Mittwoch, 7. Januar 2015

Le Monde Diplomatique 2 im Neurotitan

























Am Freitag, den 9. Januar 2015 ab 19 Uhr wird das Erscheinen des 2. Comic-Bandes der Le Monde Diplomatique "Comics zur Lage der Welt" im Berliner Neurotitan (Haus Schwarzenberg, Rosenthaler Straße 39) gefeiert. Zur Ausstellung gibt es eine Live-Musik-Performance.
Die Kolumne "Comics zur Lage der Welt" erscheinen monatlich im deutschen Teil der Le Monde Diplomatique. Alle bisher erschienenen Comics kann man auf der Le Monde Website anschauen. Oder aber in gedruckter Form bei Reprodukt kaufen.

Montag, 5. Januar 2015

Nanne Meyer im Kupferstichkabinett in Berlin

Nanne Meyer, Papierperspektive (Ausschnitt), 2006, Farb-, Blei- und Tuschestift auf Papier, 61 x 86 cm, Privatbesitz Nanne Meyer, 
Foto: Courtesy Nanne Meyer, Berlin © Nanne Meyer


















Unter dem Titel "Nanne Meyer. Nichts als der Moment. Zeichnungen" zeigt das Berliner Kupferstichkabinett noch bis zum 15.02. 120 Werke von Nanne Meyer. 2014 wurde Nanne Meyer mit dem Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin für ihr künstlerisches Lebenswerk ausgezeichnet.
Nanne Meyer ist Professorin für Zeichnen und Illustration an der Kunsthochschule Berlin Weißensee.

Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden die kartographischen Arbeiten Meyers, die seit dem Jahr 2000 entstehen. Die Ausstellung ist ihre größte Werkschau seit 10 Jahren.
Zur Einstimmung ist hier nochmal der Verweis auf Nanne Meyers Vortrag beim Symposium "Zeichnen als Erkenntnis".