Das Börsenblatt des Deutschen Buchhandelns berichtet in seiner online-Ausgabe über Aktivitäten amerikanischer Autoren gegen den online-Riesen amazon: http://www.boersenblatt.net/807892/
Das war bereits am 6. Juni in der FAZ Thema von Hubert Spiegel und wird ja seither quer durch alle Medien diskutiert.
Amerikanische und englische Autoren wie Paul Auster, Joanne K. Rowling, David Baldacci, Mark Haddon, Stephen King, James Patterson, Philipp Pullman und Donna Tartt haben einen Brief an Jeff Bezos, den Chef von amazon unterzeichnet. Der aktuelle Auslöser ist dessen Politik gegenüber einigen Verlagen (z.B. Bonnier und Hachette). Der online-Versender verzögert die Auslieferung von Büchern dieser Verlage um sie zu Vertragsänderungen zu zwingen. Viele der Autoren sind unmittelbar von dieser Politik betroffen.
Daher planen sie jetzt unter anderem eine Großanzeige in der New York Times und ihr Sprecher, Douglas Preston sagt im "Bookseller": "We have many loyal and committed readers, they listen when we speak. That represents power; perhaps even enough power to face down one of the world's largest corporations".
Das Problem amazon ist vielschichtig und komplex - es ist wichtig, sich mit der politischen, kulturellen und ökologischen Dimension dieses Phänomens auseinanderzusetzen. Es betrifft uns alle, die wir Bücher machen und unsere lebendige Verlagslandschaft erhalten wollen. Aber auch jeden einzelnen Bürger, der Interesse daran hat, dass es auch in Zukunft in unseren Städten noch Leben und Geschäfte gibt, und dass unsere Kommunen die Infrastruktur mit Steuergeldern aufrecht erhalten und finanzieren können.
Auch in Deutschland gibt es Proteste gegen amazon - es hilft nur wenig, immer nur zu lamentieren: vielleicht sollte man einen Wettbewerb ausschreiben auf der Suche nach einer originellen und zündenden Idee, mit der man uns dumme Verbraucher überzeugen und motivieren kann, unsere Macht endlich zu nutzen. Siehe auch Informationen unter diesem link.
RSBerner, Kuratorin der Stiftung Illustation
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