Montag, 14. Mai 2018

Workshop der Stiftung Illustration am 07. und 08.September 2018

Am 07. und 08. September 2018 findet der 11. Workshop der Stiftung Illustration im Bilderbuchmuseum auf Burg Wissem statt.






Den abgebildeten Flyer mit allen Informationen zum Workshop 2018 können Sie herunterladen unter: http://www.troisdorf.de/MediaLibrary/Content/System/stiftung-illustration/stiftungillu_2018_8s_15.pdf.


Anmeldung/Teilnahmegebühr:

Die Teilnahmegebühr beträgt pro Person 120€ (Studenten ermäßigt 100€), darin enthalten sind die Kosten für den Workshop sowie ausgewählte Getränke wie Kaffee, Tee und Wasser.


Für Anfahrt, Mahlzeiten und Unterkunft in Troisdorf sorgen die Teilnehmer selbst. Auf Nachfrage mailen wir Ihnen gerne eine Liste der Hotels in und um Troisdorf zu.


Die Anmeldung zum Workshop erbitten wir bis spätestens 24.08.2018 an:


Stiftung Illustration
c/o Bilderbuchmuseum Troisdorf
Burg Wissem
53840 Troisdorf
schroederg@troisdorf.de
02241/900-423
www.stiftungillustration.de


Die Teilnehmerzahl ist aus räumlichen Gründen begrenzt. Die Bearbeitung erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen.
Bitte beachten Sie, dass Ihre Anmeldung erst nach Zahlungseingang der Teilnahmegebühr verbindlich wird. Nach Zahlungseingang erhalten Sie eine Anmeldebestätigung.
Für Absagen ab zwei Wochen vor der Veranstaltung erheben wir eine Stornogebühr von 50% der Teilnahmegebühr.


Bankdaten:
Empfänger: Stiftung Illustration; Verwendungszweck: Workshop Stiftung Illustration 2018;
IBAN: DE68 3705 0299 0002 0002 02; SWIFT-BIC: COKSDE33XXX


stil? sicher!

Ah, ist das nicht das neue Buch von…

Viele Illustratoren haben einen markanten Stil, der sie aus der Masse hervorhebt, sie unverwechselbar, wiedererkennbar macht.

Aber wie finden sie diesen „eigenen Stil“? Kann man ihn überhaupt finden oder wird man von ihm gefunden? Wie entwickelt sich die künstlerische Handschrift im Laufe der Zeit?
In diesem Workshop wollen wir die Bildwelten der Illustratoren genauer unter die Lupe nehmen!
Realistisch oder abstrakt, analog oder digital, Handzeichnung oder Collage?
Braucht es für jedes Buch ein neues Erscheinungsbild oder darf man nie von seinem Stil abweichen?
Der Blick auf die Arbeitstische ist sowohl für Illustratoren und Studierende als auch für Verlage und Rezensenten interessant und beantwortet die Frage „Wie ist das eigentlich gemacht?“
Neben bekannten Illustratoren kommen Lehrende zu Wort, die an Hochschulen die nächste Generation Illustratoren ausbilden. Sie berichten aus ihrer Erfahrung, wie man Studierende dabei unterstützt, ihre individuelle Ausdrucksform zu entwickeln. Was ist das Wichtigste: Talent, Fleiß oder einfach Glück? Wie elementar sind konventionelle Maltechniken, Handzeichnung, Farblehre in Zeiten der Digitalisierung?
Mit Verlagen sprechen wir darüber, welchen Stellenwert der unverwechselbare Stil eines Illustrators für ihr Programm hat und welche aktuellen Trends es zu beobachten gibt. Außerdem gehen wir der Frage nach, in wieweit Verlage Stile befördern, beeinflussen, oder sogar verhindern können.
Gemeinsam wollen wir den Blick auf die Illustration schärfen und erweitern. Künstlervorträge, Inputs und Gesprächsrunden laden dazu ein, das Thema Stil und Stilfindung aus verschiedensten Perspektiven zu beleuchten.

Abb.: Nadia Budde

Programm:

Freitag 7. September 2018

15:00  Uhr – 15:30 Uhr: Begrüßungskaffee
15:30  Uhr – 15:40 Uhr: Begrüßung: Pauline Liesen
15:45  Uhr – 16:45 Uhr: Übersichtsreferat: Christine Knödler

„Stil? Bildend!“ Sie sind das Ziel künstlerischer Entwicklung: die eigene Handschrift, Technik, Strich, Form, Farbigkeit, kurz: der eigene Stil. Am Stil sind Künstler/innen erkennbar. Der Stil macht sie und ihre Kunst aus. Manchmal wird ein eigener Stil seinerseits stilbildend. Dann sieht man vor lauter Zitaten das Original nicht mehr. Die Kehrseite außerdem: Das Charakteristische wird zum Korsett. Das Markenzeichen macht den Marktwert. Wiedererkennbarkeit widerspricht künstlerischer Weiterentwicklung. Und es kann sogar passieren, dass eine/r angekommen ist – und dann? Fortan auf der Stelle tritt? Eine kleine Stilkunde soll Einblick geben in Illustrations-Stile der letzten Jahre, in Markenzeichen, Moden, Bilder und Vorbilder. Das Ziel: Über Stil? Fragen!, Stil? Blüten! Stil? Sicher! zu Stil? Bildend!


16:50  Uhr – 17:20 Uhr: Ins Atelier geschaut: Katrin Stangl
Immer aufs Neue – über die Technik zum Bild/ zur Form
Verschiedene Texte verlangen unterschiedliche Illustrationen.
Beschränkungen und variierende Techniken helfen dabei neue Wege zu finden. Oder:
Wie man zu Bildern kommt – über die Technik zur Form.



Minipause

17:30  Uhr – 18:00 Uhr: Ins Atelier geschaut: Nadia Budde
“Mit dem linken Fuße gemalt”
Einen markanten Stil wird man so schnell nicht los. Er hat viele Vorteile, kann aber auch zu Überdruss und Langeweile führen. Woher er kommt, ist oft ungewiss. Kommt er aus der Hand, aus dem Kopf, steckt er im Fuß oder im Gesamtwesen des Künstlers? Vielleicht muss er mühsam heran gezüchtet werden oder aber, er ist  plötzlich einfach da. Er wird gehegt und gepflegt, aber auch sehr schnell überdüngt. Hin und wieder sollte man ihn eiskalt aushungern, um wieder “back to the roots” zu sein. Den markanten Stil wird man dabei allerdings selten los.



18:05  Uhr – 18:50 Uhr Ins Atelier geschaut: Franziska Walther und Julia Neuhaus
„Voll digital!“
Immer mehr Illustratorinnen und Illustratoren arbeiten digital. Ist das auch Handwerk? Ist digital überhaupt echt? Und wie entstehen digitale Illustrationen überhaupt?
Franziska Walter und Julia Neuhaus zeigen uns, wie sie digital arbeiten und wie sie ihren Weg zu ihren jeweiligen Techniken und Bildwelten gefunden haben. In einem Doppelinterview sprechen sie miteinander über Vor- und Nachteile des digitalen Bildermachens, über Frust und Inspiration und welchen Anteil der Kopf, die Hand, der Bauch oder der Rechner an ihrer Illustration hat.



Minipause


19:00  Uhr  – 19.30 Uhr: Ins Atelier geschaut: Rotraut Susanne Berner
„Der Zustand von Gleichgültigkeit“
Intellekt und Intuition, Beschränkung und Freiheit.
Im Prozess des kreativen Schaffens streiten sich oft Kopf und Bauch, Vorstellung und Wirklichkeit. Rezepte gibt es keine, möglicherweise aber individuelle Umwege und Abzweigungen, die zu neuen Zielen und Ergebnissen führen können.



20 Uhr: Paella im Burghof mit Musik



Samstag, 8. September


Lehrende stellen sich vor


09:30  Uhr – 10:00 Uhr: Julia Neuhaus
Ein eigener Stil entsteht aus dem Experiment. Aus Intuition und Reflexion. Aus dem Sichausprobieren, auch aus einem Teil Nachahmung. Es sind sowohl Impulse von außen notwendig, als auch eigene Erfahrungen, Emotionen und Betrachtungen, die Eingang in ein Bildkonzept, eine Bildsprache finden. Gestaltungslust ist unersetzlich und eine kritische Betrachtung dessen, was man selbst und was andere getan haben ebenfalls! Wie kann man Studierende dabei unterstützen, Ihren Weg zum eigenen Bild, zu einer Bildsprache zu finden? 


10:05  Uhr – 10:35 Uhr: Atak/Georg Barber
"Scheiß auf den Stil!"
Im Vortrag wird dargestellt, wie in der Lehrtätigkeit mit IllustrationsStudierenden die krampfhafte Suche nach dem eigenen Stil unterstützt oder in Frage gestellt wird. Die Masse an weltweit beliebigen und austauschbaren Illustrationsarbeiten schreit förmlich nach der Sehnsucht der Studierenden nach einen unverwechselbaren, markanten und hervorstechenden Stil. Kann der Lehrende diesem Wunsch gerecht werden? Gibt es in Lehre einen realisierbaren Leitfaden, dass der Wunsch Wirklichkeit werden kann?



10:40  Uhr – 11:10 Uhr: Thomas M. Müller
„Bei Stil geht mir der Hut hoch!“
Muss ich das glauben, wenn alle sagen ich hätte eine große Nase?
Ist es wirklich so? Woher soll ich das wissen? Schert es mich?
Wahrscheinlich gibt es etwas, was meine Zeichnungen wiedererkennbar macht.
Wahrscheinlich habe ich darauf nur bedingt Einfluss.
Ich versuche rauszufinden, was ich will, wenn ich etwas mache.
Ich habe den Verdacht, die Zeichnung weiß mehr über mich als ich über sie.
Der Sache werde ich nachgehen.



Kaffeepause


11:30  Uhr – 12:00 Uhr: Henriette Sauvant
„Obstacles", Hürden im Gestaltungsprozess.
Widerstände, Hindernisse und Ablenkungen in der kreativen Arbeit gehören zum Alltag. Wo liegen die größten Schwierigkeiten auf dem Weg zum fertigen Bild? Und können Lehrende so etwas wie Geburtshelfer sein? Ein Bericht aus der Praxis.



12:05  Uhr – 12:35 Uhr: Henning Wagenbreth
„Der Künstler und der Stil – Wer sucht wen?“
Unter dem Stil von Künstlern versteht man gewisse wiederkehrende Elemente ihrer Arbeit. Inhalt, Form und Herstellungstechniken eines Werkes sind von den Persönlichkeiten der Künstler geprägt, ihrer Physis und Psyche, ihren sozialen und kulturellem Umfeldern und Mechanismen des Marktes. Künstler arbeiten nicht, um einen Stil zu haben. Persönlicher Stil ist das Ergebnis der täglichen Auseinandersetzung mit sich, seinem Umwelt und Werk. Der Stil findet den Künstler.



12:40  Uhr – 13:10 Uhr: Merav Salomon
Ein persönlicher Stil steht nicht unbedingt in Abhängigkeit zu einer bestimmten Technik, sondern ist auch Ausdruck einer eigenen Ikonographie und Strategie, mit dem Bildkontext umzugehen. Selbst das gewählte Thema und der eigene (Lebens-)Standpunkt prägen den eigenen Stil. Im Rahmen meiner akademischen Tätigkeit ermutige ich die Studierenden unterschiedliche „Bildsprachen“ zu erproben. Hierbei können sich sowohl eine persönliche „Handschrift“ wie die Fähigkeit zur Anpassung an die jeweiligen Markterfordernisse ausbilden.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten.



13:15 Uhr: Mittagessen


14:30 Uhr – 15:15 Uhr: Gesprächsrunde mit Ute Wegmann
Zu Gast: Axel Scheffler, Ole Könnecke, Jörg Mühle, Anke Kuhl
Wie findet man seinen eigenen Stil und wie verändert er sich im Laufe der persönlichen Entwicklung? In welchem Maße ist er von gesellschaftlichen Trends und Moden geprägt? Welche Forderungen stellt und welche Einschränkungen bewirkt der eigene Stil (oder der Verlag?), um auf dem Markt zu bleiben? Und was ist, wenn ich mal anders sein will, ist dann mein Stil noch immer erkennbar?



Kaffeepause


15:45 Uhr - 16:30 Uhr: Gesprächsrunde von Paula Peretti mit Petra Albers (Beltz&Gelberg), Monika Bilstein (Peter Hammer), Daniela Filthaut (Gerstenberg), Bärbel Dorweiler (Thienemann-Esslinger) und Annabel Lammers  (Bohem Press)
Handschriften von Illustratoren prägen Verlagsprogramme. Wenn wir bestimmte Bilderbücher betrachten, erkennen wir das „Gesicht“ eines Verlags. Wie sehen Verleger/innen heute die Frage nach ihren angestammten Illustratoren, ist der Begriff der Verlagsheimat für Illustratoren noch aktuell? Wie bewährt sich die Gestaltung moderner Klassiker wie Janosch oder Preußler im Laufe der Zeit; welche Gründe sprechen für die Ablösung älterer Handschriften durch neue?
anschließend kleine Schlussrunde und Resumé

19:00 Uhr: Ausstellungseröffnung „Rotraut Susanne Berner: Die Tollen Hefte“



Abb.: Rotraut Susanne Berner, Entwurf zum Tollen Heft Nr. 9, 1993

1 Kommentar: